Ist billig einkaufen unethisch?

In einem kleinen Artikel zieht die FAZ in ihrem Wirtschaftsteil den „westlichen Wohlstandsbürger“ durch den Kakao, der es unethisch findet, Billigklamotten zu kaufen.

Nach dem verheerenden Großbrand in einer Textilfabrik in Dhaka analysiert die FAZ,

  1. auch teure Markenprodukte bieten keinen Schutz gegen Ausbeutung,
  2. der boomende Textilmarkt in Bangladesch ist für das bitterarme Land doch wichtig und
  3. erst dadurch sind bestimmte Geschäftsmodelle westlicher Großunternehmen (H&M etc.) erst möglich.

Da ist der Herr Journlist aber zu kurz gesprungen!!! Denn NATÜRLICH ist es wichtig, dies alles unter ethischen Gesichtspunkten zu betrachten! Und das hat auch nicht mit einem zu einfachen Weltbild zu tun, wie er es unverschämter Weise dem „Wohlstandsbürger“ unterstellt.

  1. Unethisch ist es, billig zu kaufen, wenn man es nur aus Vergnügen am eigenen Geiz tut und weiß, was in der Textilkette an Verletzungen im Bereich Menschenrechte & Sozialstandards abgeht!
  2. Unethisch handeln Großunternehmen, wenn sie ihre Lieferkette nicht wasserdicht machen (bei Qualitätsstandards schaffen sie es ja auch, genauer hinzusehen)!
  3. Unethisch ist ein Wirtschaftsystem, dass Geschäftsmodelle, die auf Ausbeutung basieren, zulässt!

Lasst Euch also von der FAZ nicht in die Deppenecke stellen!

Der Boom in Bangladesch geht auf knochenharte Arbeit von Näherinnen zurück, die für einen Hungerlohn arbeiten. Da kauf ich doch lieber 1 GOTS (Global organic textile standard) zertifiziertes T-Shirt, statt 2-3 Billigdinger, die nach dem ersten Waschen aussehen wie Mangold, weil die Chemie rausgewaschen ist, die man draufmacht, damit die Dinger im Laden gut aussehen!